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Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Eine eindrucksvolle Coming-of-Age-Story über gesellschaftliche Normen, die es dem Zuschauer überlässt, sich über die "Normalität" von Geschlechterrollen Gedanken zu machen.
Dass es Menschen gibt, die im falschen Körper geboren sind, weiß man. Welche Probleme und Krisen sie durchmachen, können meist nur die Betroffenen selbst ermessen. Auf einfühlsame Weise widmet sich die Regisseurin Céline Sciamma dem Thema.
Mit Laure hat es etwas Besonderes auf sich. Sie möchte kein Mädchen sein, sondern ein Junge. Sie verfolgt dieses Ziel im Geheimen aber konsequent. Gerade ist sie mit ihren Eltern und Schwester Jeanne umgezogen und trifft auf Lisa, die sie für einen Jungen hält und Gefallen an „ihm“ findet.
Laure, die sich selbst Michael nennt, bringt ihren Identitätswechsel eine ganze Zeitlang gut durch: beim Spielen, beim Baden, beim Streit und Ringkampf mit einem Jungen – übrigens auch mit der Kleidung. Aber eines Tages fliegt der Schwindel auf. Das Spiel mit der doppelten Identität findet ein abruptes Ende.
In seiner betont nüchternen Erzählweise richtet der Film sich eindeutig an das geübte Auge eines erwachsenen Arthouse-Publikums. Andererseits entfaltet sich die Geschichte konsequent aus der Sicht eines Kindes. Die Umsetzung des komplexen Themas steht und fällt mit der Besetzung und die ist perfekt. Die junge Zoé Heran überzeugt als Junge wie als Mädchen, bringt kindliche Verletzlichkeit, Gender-Unsicherheit und eine große Zärtlichkeit mit, auf ihrem feinen, aber prägnanten Gesicht spiegeln sich die Empfindungen von Angst und Zweifel bis hin zu Stolz und Glück.
Tomboy beeindruckt durch zarte Momente und die subtile Annäherung an seine Heldin mit Respekt und Liebe.
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