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Beschreibung
HEAVEN SHALL BURN sind ein Phänomen. Statt für Neuerungen in die Ferne zu schweifen und verkrampft nach Neuerfindung zu suchen, setzen die Thüringer auf Bekanntes, um sich im Schutz heimeliger Nestwärme zu häuten. Seit Jahren ziehen sie ihre kreative Kraft aus der engen Freundschaft der fünf Bandmitglieder, und obwohl sie regelmäßig Alben veröffentlichen, mit denen sich ihre Popularität stetig steigert, kennen sie selten Eile. „Wir machen uns keinen Druck. Erst wenn sich die Songs gut anfühlen, machen wir sie fertig“, erklärt Alexander Dietz.
Für die Produktion von „Invictus“ [der volle Titel lautet „Invictus“ (Iconoclast III)] zogen HEAVEN SHALL BURN erneut zu Tue Madsen ins Antfarm Studio in Aarhus, Dänemark. Als Produzenten fungierten wie zuvor die beiden Gitarristen Maik Weichert und Alexander Dietz. Generell setzen die Thüringer mittlerweile lieber auf ein eingespieltes Team, als Budgets mit unnötigen Experimenten zu verbrennen, wie Maik erklärt: „Tue Madsen versteht unseren Sound. Mit einem Bekannten ist eine Weiterentwicklung einfacher, als sich jedes Mal aufs Neue mit einem Fremden hinter den Reglern zusammenzuraufen.“ Mit dem atmosphärischen Intro und Outro vom isländischen Komponisten Ólafur Arnalds blieben Markenzeichen erhalten, die aus ihrem Sound mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind. „Es war eine extreme Herausforderung, neue Ideen in unseren typischen Sound einzuflechten“, erklärt Alexander. Paradebeispiele hierfür sind „The Lie You Bleed For“ und speziell „Combat“, bei denen die Band heftiger als zuvor mit Elektroeinflüssen flirtet. Die sollten jedoch nach Songs wie „Against All Lies“ und „Murderers Of All Murderers“ weniger überraschend sein als auf den ersten Eindruck vermutet. Dafür gibt es mit „Given In Death” ein echtes Novum in Form eines - für HEAVEN SHALL BURN Verhältnisse - emotionalen Duetts von Marcus Bischoff und Sabine Weniger von Deadlock. Extreme wird dennoch niemand vermissen und speziell Anhänger majestätischer, skandinavisch gefärbter Riffs sollten mit „Buried In Forgotten Grounds“ und „Return To Sanity“ auf ihre Kosten kommen. Das bereits erwähnte „Combat“ gibt sich teilweise sogar schwarzmetallisch. „Wir wurden zweimal im Studio eingeschneit, was vielleicht den etwas größeren Anteil an Black Metal Riffs erklärt“, schmunzelt Maik.
„Invictus“ ist nach „Iconoclast“ (#21 der deutschen Media Control Charts) und der DVD „Bildersturm“ (deutsche DVD Charts #3, Album Charts #54, österreichische DVD Charts #9) der dritte Teil der „Iconoclast“-Geschichte. Wieder werden unkonventionelle Heldengeschichten erzählt, etablierte Idole von anderen Seiten beleuchtet und gefeierte Legenden hinterfragt. Maik erklärt kurz den Hintergrund jedes einzelnen Songs:
THE OMEN Anstoß zu dem Song gaben mehrere Interviews in denen wir als offensichtlich politisch engagierte Band provokativ gefragt wurden, ob wir denn glauben, dass die Welt noch zu retten sei. Soviel Ignoranz macht uns wütend. Für viele Menschen ist die Welt schon lange untergegangen, hält nichts außer Krieg, Hunger, Elend und Ausbeutung bereit – und dann sitzt uns jemand im gemütlichen Backstage auf unserer kuscheligen Nordhalbkugel gegenüber und stellt so eine Frage. Das offenbart auf drastische Weise wie die Übel dieser Welt verdrängt und ignoriert werden.
COMBAT Thema Kindersoldaten I WAS, I AM, I SHALL BE .
behandelt den Mord an Liebknecht und Luxemburg.
BURIED IN FORGOTTEN GROUNDS Der Titel knüpft thematisch an „The Weapon They Fear” an. Er befasst sich mit der Art und Weise wie Augusto Pinochet von alten Seilschaften gedeckt wurde und dass die Rolle des CIA bei dem Putsch in Chile und anderen Ländern Süd- und Mittelamerikas nach wie vor nicht hinreichend aufgearbeitet wurde. Noch heute wissen zehntausende von Familien nicht, wohin ihre Angehörigen verschleppt wurden.
SEVASTOPOL Die WW2 Schlacht um die Heldenstadt Sevastopol am schwarzen Meer ist heute noch ein Symbol für die Grausamkeit des Krieges, falschen Opfermut und den verheerenden Größenwahn der Nationalsozialisten.
THE LIE YOU BLEED FOR Der Text ist unser Statement gegen das tägliche Robotertum, gegen die Ausbeutung in Arbeit und Beruf. Wir haben viele Freunde, die schon mit Mitte Zwanzig/Anfang Dreißig ihren ersten Burn Out vermelden können. Es ist richtig sich anzustrengen, nach Besserem und Höherem zu streben, aber nicht für im Namen des DAX, sondern für sich selbst. Auch in Arbeitsverhältnissen muss man (in bestimmten Grenzen) frei denken und handeln können, sonst wird die Arbeitskluft zur Sträflingskleidung. Insofern lebt in dem Song etwas vom Geist des Spartakus.
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