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Abendkasse k.A. |
Beschreibung
Einlass: 20 Uhr | Eintritt: tba
Da isses, KEULEs DebĂŒtalbum Schnauze. Eine verrĂŒckte Mischung aus Musik und Comedy, Party und Punk, brillantem Wortwitz und kompletter Bescheuertheit. Das Berliner Duo, bestehend aus SERA und CLAUS, demonstriert auf 15 Songs die unnachahmliche FĂ€higkeit, eingĂ€ngigste Mitsinghymnen mit hinterâ und scharfsinnigen Texten zu versehen. Manchmal merkt manÂŽs erst beim zweiten Hören, weil man beim ersten Mal vielleicht noch mit mitgrölen beschĂ€ftigt ist. Sind KEULE schmerzfreie GroĂraumâProlls, geschmacklich verirrte PopâGenies oder hochintelligente Sprachartisten? Von allem ein bisschen, wenn so was geht.
Am besten transportiert sich das bei ihrer Paradedisziplin, groĂartigâtrashigen Liveshows, bei denen SĂ€nger SERA jedes (jedes!) Publikum in den ersten fĂŒnf Sekunden in seinen ĂŒbergroĂen Pranken hat (wie seine kleine, grĂŒne Ukulele). Und nicht mehr los lĂ€sst. Auf dem Album Schnauze klappt das aber auch nicht schlecht, wer es vom Opener Dolly bis zur genialen KassiererinnenâWidmung Kasse 5 geschafft hat (âDu wolltest Model werden, doch der Laufsteg rollt an dir vorbei...â), weiĂ, was gemeint ist. Danach folgen weitere Highlights wie das unvermeidliche Ich hab dich gestern Nacht auf Youporn gesehen, die neue, offizielle italienische Nationalhymne Vaffanculo, Punkers Liebling Sternies oder zu guter Letzt das DadaâGagaâMiniâDramolett Heike 2 (âWeiĂt du noch, als ich dein zartes ElfenbeinkĂŒste...â).
Ach ja, die erste SingleâAuskopplung Hallo Jesus ist natĂŒrlich auch drauf, bei der man sich wirklich ein bisschen fragt, wie sie gemeint sein soll â aber das passiert einem bei dieser Platte ja öfter. Ebenso passiert es, dass man sich der ungezĂŒgelten Energie der ElektroâRockâBeats nicht entziehen kann, die Produzent KRAANS DE LUTIN ĂŒbrigens bemerkenswert gekonnt simpel gehalten hat.
Schnauze und ĂŒberhaupt die Band KEULE lebt in aller erster Linie von den beiden Protagonisten und ihren GegensĂ€tzen. SERA, brachialer Charmebolzen und XXLâPoet trifft auf den schrĂ€gâbunten Musikvogel CLAUS, Sprachgenie auf stĂ€ndig sprudelnden MelodienâQuell, GröĂenwahn auf groĂen Appetit, dick auf dĂŒnn, groĂ auf klein, etc. Auch die Historie der beiden könnte unterschiedlicher nicht sein: WĂ€hrend SERA FINALE im WestâBerliner RapâUnderground gefeiert wurde, verkaufte CLAUS mit einem ziemlich peinlichen Popduo, das â genau wie Mc DonaldÂŽs und die BILDâZeitung â zwar jeder kennt, aber keiner gemocht haben will, schon in den spĂ€ten 90ern ĂŒber 1,7 Millionen Platten. Man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass SERA CLAUS damals in seinen Raps
gedisst haben wird, er tut es heute noch. Liebt ihn aber umso mehr dafĂŒr, eine HitâMelodie nach der nĂ€chsten aus dem Ărmel zu schĂŒtteln. Melodien, die man immer irgendwoher kennt, aber bei denen man nie weiĂ, woher.
Das an Ironie so reiche Schicksal vertauschte dann mal kurz die Rollen und machte in den mittleren 00er Jahren aus dem ungeschliffenen StraĂenpoeten mit der Berliner Schnauze einen erfolgreichen Songautor und Ghostwriter, der seine Wohnzimmerwand mit der einen oder anderen Goldâ und Platinplatte verzieren durfte, wĂ€hrend CLAUS das einzig richtige tat, was Popstars mit Geld tun dĂŒrfen: es verjubeln. EinigermaĂen ratlos und ziemlich abgebrannt, lief er dann irgendwo und irgendwie SERA in die Arme â und es mĂŒsste mit dem Teufel zugehen, wenn das gute alte Schicksal den beiden damit nicht erneut ein frisches Blatt auf die Hand gegeben hat, denn heraus kam: KEULE. Und der Rest ist zwar noch nicht
Geschichte, aber auf gutem Wege dahin. Jetzt haben wir uns ein bisschen verquatscht und sollten langsam zum Schluss kommen, also: Da isses, KEULEs DebĂŒtalbum Schnauze.
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