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Mittwoch 16.09.09
19:30 Uhr
Frauenbewegung und Repression in Türkei/Kurdistan



Abendkasse Eintritt UKB, Euro |
Beschreibung
Die Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin
Eren Keskin und die Vorsitzende des SELIS
Frauenvereins / Demokratische Freie
Frauenbewegung (DÖKH), Sudan Güven, berichten
von den Kämpfen der Frauenbewegung in der
Türkei / Kurdistan. Die Inhaftierung zahlreicher
Mitglieder der DÖKH (Demokratische Freien
Frauenbewegung), der DTP (Partei der
demokratischen Gesellschaft) und der KESK
(Dachverband der Gewerkschaft des öffentlichen
Dienstes) wird dabei ebenso Thema sein wie die
Initiativen des türkeiweiten Frauenbündnisses für
Frieden und für die Freilassung der Inhaftierten.
Es laden ein: Amnesty International (RT),
Frauenbewegung Zumutung (TÜ/RT), Asylpfarramt
(RT), Asylcafe (RT), Frauenfluchtnetz (TÜ),
Initiativkreis »Ya Basta - Frauensolidarität« (S) und
franz.K
Sowohl im Kampf um ihre Rechte als Frauen als
auch für ihre Rechte als Kurdinnen und in den
Aktivitäten für eine Beendigung des Krieges hat
sich, vor allem in den kurdischen Gebieten, eine
starke Frauenbewegung entwickelt, die sich in der
Demokratischen Freien Frauenbewegung (DÖKH)
organisiert. Vor dem Hintergrund der derzeit für ein
Jahr stattfindenden Kampagne »Wir sind niemandes
Ehre, unsere Ehre ist unsere Freiheit«, in der die
Frauen ein gesellschaftliches Tabuthema
aufgebrochen haben, waren am 8. März dieses
Jahres mehrere hunderttausend Frauen allein in der
kurdischen Region auf der Straße. Aber nicht nur in
den kurdischen Gebieten sind es die Frauen, die am
meisten Bewegung in gesellschaftlich festgefahrene
Strukturen bringen und zu einer Veränderung
beitragen. So ist auf die gesamte Türkei bezogen
die Zuammenarbeit zahlreicher Frauenorgani-
sationen beispielgebend für ein Überwinden der
nationalistischen Tendenzen und die Möglichkeit,
gemeinsam etwas zu unternehmen, um zu einem
Frieden zu kommen.
Seit Mitte April wurden mehrere hundert Mitglieder
der DTP (Partei der demokratischen Gesellschaft),
der DÖKH (Demokratische Freie Frauenbewegung)
und der KESK (Dachverband der Gewerkschaft des
öffentlichen Dienstes) unter dem pauschalen
Vorwurf, Mitglied in einer illegalen Organisation zu
sein, festgenommen. Etliche von ihnen, darunter
viele Frauen, sind immer noch in Haft. Als Reaktion
darauf haben sich Ende Mai türkeiweit Frauen unter
dem Slogan »Wir haben etwas zu sagen und wir
haben die Kraft, eine Lösung zu verwirklichen« in
Diyarbakir getroffen und sich zu einer Frauen-
solidaritätinitiative für Frieden
zusammengeschlossen.
Ende Juni fand ein weiterer Kongress in Ankara statt,
auf dem gemeinsame Initiativen geplant wurden. So
wurde inzwischen eine Unterschriftenkampagne
initiiert und eine Friedensmahnwache im Grenzgebiet
zum Iran und Irak durchgeführt.
Noch im August soll eine große Frauenfeier mit
Kulturbeiträgen von Frauen aus allen Teilen der
Türkei in Istanbul stattfinden.
Wir wollen auf der Veranstaltung Fragen stellen wie:
Was sind die Ziele der Frauenbewegung in der
Türkei/Kurdistan, wie sind ihre Erfahrungen und was
haben sie bisher erreicht?
Warum geht der türkische Staat so hart gegen sie
vor? Was unternimmt das türkeiweite Frauenbündnis
für Frieden, wer ist beteiligt?
Was sind die Vorschläge der Frauen für eine
Friedenslösung in der kurdischen Frage und
Demokratisierung der Türkei?
Wie sind die derzeitigen Hoffnungen, Möglichkeiten,
aber auch Hindernisse?
Wie können wir die Anliegen der Frauen in der Türkei
von hier aus unterstützen?
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