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Beschreibung
Im Rahmen der Tübinger Jugendbuchwoche 2008:
Ein Erinnerungsprojekt der freien Theatergruppe „Tempus fugit“
LTT-Werkstatt
Ab 14 Jahren
Ein Erinnerungsprojekt der freien Theatergruppe „Tempus fugit“ nach Imre Kertész Deutschsprachige Fassung
Acht Künstler aus Deutschland und Frankreich suchten im Schauspiel und in der Musik eine lebendige Erinnerungsform, beschäftigten sich mit der Frage, wie Erinnerungen jenseits der Ebene der Zeitzeugen wachzuhalten sind. Es entstand die - ursprünglich französischsprachige - Uraufführung „Raconte-moi“, den Stoff lieferten große Katastrophen des 20. Jahrhunderts: Der Zweite Weltkrieg und insbesondere der nationalsozialistische Terror und seine Massenmorde an Juden, Behinderten, Zwangsarbeitern, Linken ...
Im Kern geht es um die Frage, welche lebendigen Formen des Erinnerns denjenigen bleiben, die die Shoa und die Nazi-Diktatur nicht unmittelbar erlebt haben; entstanden ist eine theatrale und musikalische Umsetzung, die die Risse zwischen real Erlebtem und dem Nachgeborensein überbrückt, nicht sentimentalisiert oder instrumentalisiert. Mit anderen Worten: Es geht darum, der Verkürzung der Geschichte auf moralisierende Schlagworte und Gedenktage entgegenzutreten.
Die Basis dafür bilden Werke des ungarischen Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész, der die nationalsozialistischen Konzentrationslager am eigenen Leib erlitten hat und mit dessen Generation „die lebendige Erfahrung“ dieser Katastrophe ausstirbt, wie er feststellt.
Das Ensemble hat unter Leitung der argentinischen Regisseurin Carolina Pecheny-Durozier aus den Kertész-Texten eigene Figuren entwickelt, die sich behutsam an Einzelschicksale herantasten, Menschen zeigen, die im Konzentrationslager ankommen, ihr Leben diesen Umständen anpassen und – im besten Fall – nach 1945 mit den schrecklichen Erlebnissen weiterleben müssen.
Umgesetzt wird das sehr körperbetont in einem Bühnenbild des französischen Künstlers Erik Nussbicker und mit viel Musik; diese komponierte die in Paris lebende Deutsche Christine Kotschi.
Es spielen:
- François Accard,
- Karin Maßen
Musik:
- Christine Kotschi
Bühnenbild:
- Erik Nussbicker
Lichtdesign:
- André Kulawik
Regie:
- Carolina Pecheny-Durozier
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