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Freitag 11.03.16
10:00 Uhr - 17:00 Uhr
Gottfried Graf (1881-1938): Retroperspektive



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Beschreibung
Von 13 bis 14 Uhr: Mittagspause.
Mit dem aus Mengen stammenden Gottfried Graf würdigt das Museum Biberach einen Künstler, der zu den Pionieren der modernen Kunst in Oberschwaben und Württemberg zählt. Früh griff er Anregungen aus Frankreich auf und gab der Farbe einen zentralen Stellenwert. Seine Anfänge liegen in der Freilichtmalerei und im schwäbischen Spätimpressionismus. Über das Studium Paul Cézannes gelangte Gottfried Graf zur Auseinandersetzung mit dem Kubismus. Er vereinfachte die Naturformen und veränderte ihr Kolorit. Deutlich schlägt sich der Erste Weltkrieg in seinen Werken nieder. Immer stärker zersplittert er seine Formen. Angeregt von Robert Delaunays Orphismus strebt er nach einer Art Licht-Welt. In der Folge baute er seine Motive aus durchscheinenden Farbfeldern und verlieh ihnen etwas Visionäres. Schritt um Schritt näherte er sich dem abstrakten Bild, entschied sich aber gegen die absolute Ungegenständlichkeit. Gemeinsam mit Willi Baumeister und Oskar Schlemmer gründete er 1919 die Künstlergruppe Üecht und galt in den 1920er Jahren in Stuttgart als einer der führenden Vertreter der modernen Bildsprache. Als sich in Europa realistische Tendenzen abzeichneten, reagierte auch Gottfried Graf. Er ließ sich von Picassos Klassizismus inspirieren und monumentalisierte seine Figuren. Nach 1933 gab er seine avantgardistischen Bemühungen auf und passte sich einer regimetreuen Kunst an, ohne sich damit vor Schmähungen der Nationalsozialisten schützen zu können. Grafs Gesamtwerk zeigt einen Suchenden, der es ablehnte in Routine zu verfallen. Seine Neugier ließ ihn fortwährend nach neuen Bildformen Ausschau halten. Kunst ist kein Ruheplätzchen des Gemüts, sondern Trägerin anschauender Erkenntnis, schrieb er 1931 und meinte damit, dass Künstler und Betrachter eine aktive Rolle gegenüber der Kunst einnehmen sollen. Die Ausstellung präsentiert zum Teil großformatige Gemälde aus allen Schaffensphasen.
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