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Donnerstag 11.09.14
20:00 Uhr
Literatursommer 2014 – Jahrhundertrebellen:
Johann Valentin Andreae und die Rosenkreuzer-Schriften (17. Jahrhundert)



Abendkasse frei |
Beschreibung
Im Rahmen des Literatursommers 2014 gibt Professor Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann eine Einführung in die Geschichte der Rosenkreuzer-Schriften. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.
Die sogenannten Rosenkreuzer-Schriften „Fama Fraternitatis“ (1614), „Confessio Fraternitatis“ (1615) und „Chymische Hochzeit“ (1616) des jungen Stiftsstudenten Johann Valentin Andreae (1586-1654) waren im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges als satirische Utopien gegen die Konfessionsspaltung gedacht. Die Idee einer über Jahrhunderte im Geheimen existierenden Gesellschaft „weiser Männer“ stieß auf begeisterte und ablehnende Reaktionen in ganz Europa und entwickelte ein ungeahntes Nachleben: von diversen Ordensgründungen bis hin zu Rudolf Steiners Rosenkreuzer-VerschwörungsÂmythen oder Umberto Ecos Konstrukt im Roman „Das Foucaultsche Pendel“. Johann Valentin Andreae selbst ist mit seinem wechselvollen Leben, seinem sozialen und religiösen Engagement – zum Beispiel im Calw des Dreißigjährigen Krieges oder beim Wiederaufbau der Tübinger Universität nach dem Ende desselben – eine der eindrucksvollsten Gestalten des 17. Jahrhunderts. Seine Rosenkreuzer-Schriften bezeichnete er später als „Jugendsünde“.
Wilhelm Schmidt-Biggemann, geboren 1946, ist Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seine zahlreichen und einflussreichen wissenschaftlichen Arbeiten befassen sich unter anderem mit Religionsphilosophie sowie der Philosophie und Philologie der Frühen Neuzeit. Seit 1994 ist er Herausgeber der wissenschaftlichen Ausgabe der „Gesammelten Schriften“ Andreaes.
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